Der Beginn
Trotz Verbots für jegliche Tätigkeit von Vereinen beantragen zwölf Akkordeonspieler bei der
Kulturkammer im Bezirksamt Lichtenberg eine Vereinsgründung und werden registriert.
Jeder Musiker muß den Nachweis erbringen, Laienspieler zu sein und
nicht der NS-Partei anzugehören. Das Volksbildungsamt übernimmt die kulturelle Betreuung.
1946
Am 6. Januar wird das »Akkordeon-Orchester Lichtenberg« gegründet und Ernst Geserich
als erster Vorsitzender gewählt. Die russische Kommandantur genehmigt das
Notenverzeichnis mit 58 Titeln. Am 6. April findet das erste Konzert unter Leitung des
Dirigenten Willy Schickgramm statt. Außerdem werden eine Dampferfahrt, ein
Stiftungsfest und eine Weihnachtsfeier durchgeführt.
1947
Charles Grell übernimmt am 3. Januar die musikalische Leitung.
Brennholz!! An einem Sonntag im Oktober fahren 22 Spieler mit einem Lastauto zur
musikalischen Unterhaltung einer Holzaktion in die Nähe von Neuruppin. Als die Musiker
gegen 24.00 Uhr wieder Zuhause eintreffen, hat jeder einen Bezugsschein für einen
Kasten Brennholz in der Tasche.
1948
In der Masurenallee wird unsere Musik vom »Berliner Rundfunk« aufgezeichnet und
am 18. Juli gesendet. Weitere Aufzeichnungen folgen. Gleichzeitig zeichnet
der »Deutschlandsender« für eine Sendung am 6. Mai 1949 auf.
1949
Teilnahme an den Volkskunsttagen beim Bund Deutscher Volksbühnen. Als Anerkennung
für viele gelungene öffentliche Konzerte erhält das Orchester Ende 1949 Bezugsscheine
für 28 neue Akkordeons beim Rat des Stadtbezirkes Lichtenberg.
1951
Alle Mitglieder erhalten eine blaue Auftrittskleidung mit Emblem AOL.
Bei der Teilnahme an den Deutschen Festspielen der Volkskunst werden wir
1. Preisträger im Kreisausscheid Musik.
1953
Nach staatlichen Vorgaben soll ein volkseigener Betrieb das Orchester übernehmen.
Übungsmöglichkeiten können nicht garantiert werden, das Eigentum des Orchesters soll
in Betriebseigentum übergehen und das Orchester soll einen neuen Namen erhalten.
Alle Mitglieder lehnen das ab.
Die Antwort: das Bezirksamt lehnt jede weitere Betreuung und damit Unterstützung ab.
1954
Ab Januar wird das Orchester nun doch wieder vom Bezirksamt betreut. Ulrich Lemke,
Spieler und Solist des Orchesters, wird zur
Vertretung des Dirigenten gewählt und leitet Probenabende bis 1961.
Die Chronik des Orchesters
musikalischer Leiter: Boris Hirschmüller